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Geschäftsjahr 2014: Kombiverkehr behauptet sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen
03.07.2015

Das Geschäftsjahr 2014 stand bei der Kombiverkehr KG ganz im Zeichen schwieriger Rahmenbedingungen. Die zentralen Themen der Gesellschafterversammlung, die jährlich Ende Juni in Frankfurt am Main stattfindet, waren die Streiks der Lokführer der GDL, die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und im Euroraum, starke wetterbedingte Einflüsse sowie verschiedene verkehrspolitische Rahmenbedingungen, die den Schienengüterverkehr und damit auch den Kombinierten Verkehr derzeit kostenseitig stark beeinflussen. Trotz all dieser erschwerten Bedingungen hat sich Kombiverkehr letztlich gut behauptet: Das Netzwerk konnte stabil gehalten, die Marktführerschaft innerhalb Europas bewahrt werden und durch Angebotserweiterungen konnten Voraussetzungen für ein erneutes Wachstum geschaffen werden.

Auch wenn die Frankfurter Kommanditgesellschaft mit insgesamt 924.694 transportierten Lkw-Sendungen (eine Sendung entspricht der Kapazität eines Lastzuges) beziehungsweise 1,85 Millionen TEU (twenty-foot equivalent unit) ein um 1,4 Prozent rückläufiges Transportergebnis eingefahren hat, nutzte das Unternehmen bestehende Wachstumschancen auf einzelnen Transportkorridoren und verbesserte das Ergebnis in diesen länderspezifischen Teilsegmenten sogar deutlich. Die transportierte Gesamtmenge teilt sich auf in 268.375 Lkw-Sendungen (-9,1 Prozent) beziehungsweise 536.800 TEU im Nationalen Verkehr inklusive der Ostseeverkehre von und nach Kiel, Lübeck und Rostock mit Anschluss an Skandinavien sowie das Baltikum und 656.319 Lkw-Sendungen (+2,2 Prozent) beziehungsweise 1,31 Millionen TEU im Internationalen Verkehr, der damit das zweite Jahr in Folge gewachsen ist. Mit 433,8 Millionen Euro (+1,9 Prozent) wurde im vergangenen Geschäftsjahr der höchste Umsatz in der Unternehmensgeschichte erzielt.

3.700 Lkw-Sendungen durchschnittlich 787 Kilometer unterwegs

Pro Verkehrstag verlagerten die Speditionskunden durchschnittlich 3.700 Lkw-Sendungen in Form von Containern, Wechselbehältern oder Sattelaufliegern vom Lkw bzw. dem Seeschiff auf die Bahn und leisteten damit einen wichtigen Beitrag zu den nationalen und europäischen Umweltschutzzielen. Weil auf der Schiene rund Zweidrittel des schädlichen Kohlendioxids im Vergleich zum durchgehenden Straßentransport eingespart werden, senkten sich die Emissionswerte durch Transporte im Kombiverkehr-Netzwerk um mehr als eine Million Tonnen CO2 im Jahr 2014.

Die Beförderungsmenge sank 2014 geringfügig um 1,0 Prozent auf 21,56 Millionen Bruttotonnen. Die Transportleistung belief sich auf insgesamt 16,96 Milliarden Tonnenkilometer und war damit um 0,8 Prozent niedriger als im Jahr davor. Ein leichtes Plus verzeichnete die mittlere Entfernung je beförderter Sendung. Sie stieg von 785 Kilometern im Jahr 2013 auf jetzt 787 Kilometer.

Streikauswirkungen belasten besonders Nationalen Verkehr

Das Transportvolumen innerhalb Deutschlands, dessen Wirtschaftszentren Kombiverkehr täglich mit mehr als 65 intermodalen Relationen verbindet, war im zweiten Halbjahr von den Streikmaßnahmen der Lokführergewerkschaft GDL betroffen, nachdem sich der bisherige Verlauf der Transportmengen im Halbjahresvergleich auf gleichem Niveau abzeichnete wie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Allein schon Streikankündigungen bewirkten bei vielen Spediteuren auf Druck der Verlader aus der Industrie eine Abkehr von der Schiene und damit die Rückverlagerung von bereits für die Schiene erfolgreich akquirierten Sendungen auf die Straße. Mit 27.020 weniger transportierten Sendungen innerhalb Deutschlands im Vergleich zum Vorjahr (295.395 Sendungen) schloss Kombiverkehr das Geschäftsjahr 2014 ab.

Entsprechend der Nachfrage führte Kombiverkehr im Nationalen Verkehr eine neue Direkt-zugverbindung zwischen dem Rostocker Seehafen und Duisburg ein, die auch die zusätzliche Aufgabe hat, die Kurzshuttleverbindung zwischen Hamburg und Rostock zu entlasten. Zudem konnte aufgrund einer positiven Mengenentwicklung die Verkehrsfrequenz auf der Verbindung zwischen dem BASF-Terminal in Ludwigshafen und dem Lübecker Skandinavienkai von fünf auf sechs Abfahrten pro Woche und Richtung im Jahresverlauf erhöht werden.

Plus 3,1 Prozent Zuwachs im Westeuropaverkehr

Nachdem sich der Westeuropaverkehr im Geschäftsjahr 2013 erstmals als zweitstärkste Verkehrsache bei Kombiverkehr behaupten konnte, etablierten sich die Verkehre von und nach Benelux, Frankreich und der Iberischen Halbinsel durch eine erneut positive Gesamtentwicklung auf insgesamt 138.545 Lkw-Sendungen (+3,1 Prozent) beziehungsweise 277.000 TEU im abgelaufenen Geschäftsjahr auf dieser Position. Das Wachstum wurde in den bilateralen Verkehren mit den Niederlanden (70.616 Sendungen, +1,0 Prozent, 141.200 TEU) und Belgien (9.367 Sendungen, +10,7 Prozent, 18.700 TEU) generiert, vor allem aber auch durch ein überaus positives Ergebnis mit 47.923 transportierten Containern und Sattelaufliegern (+6,8 Prozent, 95.800 TEU) zwischen Deutschland und Spanien beziehungsweise Portugal. Aufgrund dieser positiven Mengenentwicklung konnte auch der Rückgang des Sendungsvolumens im Verkehr zwischen Deutschland und Frankreich von 4,2 Prozent kompensiert werden. Auf diesem Korridor wird die Öffnung der Trassen für den Transport von Trailern mit einer Eckhöhe von vier Metern für neue Impulse sorgen.

Italienverkehr läuft gegen den Wirtschaftstrend

Die stärkste Verkehrsachse Kombiverkehrs konnte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Steigerung im Sendungsvolumen erzielen. Über die Leitungswege Brenner (-0,5 Prozent), Gotthard (+8,0 Prozent) und Tauern (+10,0 Prozent) wurden insgesamt 404.884 Lkw-Sendungen beziehungsweise 809.800 TEU per Bahn zwischen Deutschland und Italien beziehungsweise der Schweiz befördert. Dies entspricht einem Zugewinn von 15.078 Sendungen beziehungsweise 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Um der gestiegenen Nachfrage nach Transporten auf der Transitroute durch die Schweiz auch zukünftig gerecht zu werden, hat Kombiverkehr gemeinsam mit der Partnergesellschaft Hupac die Abfahrtsfrequenz auf der Relation zwischen Duisburg-Ruhrort Hafen und Mailand von fünf auf sechs Abfahrten pro Woche und Richtung erhöht. Zudem gab es auf der Relation Rostock – Novara durch den Lötschbergbasistunnel eine Steigerung von drei auf vier Abfahrten. Über die Drehscheibe Triest ist seit Anfang des Jahres 2015 der Hafen Lavrio in der Region Atikka – rund 60 Kilometer südlich von Athen gelegen – per Fähre an das Netzwerk von Kombiverkehr angeschlossen.

Qualitätsoffensive im Osteuropaverkehr

Im Ost- und Südosteuropaverkehr verzeichnete Kombiverkehr 2014 eine Minderung um 1,1 Prozent auf 97.688 Sendungen (195.400 TEU). Nach einem überproportionalen Rückgang in 2013 konnte dieses Geschäftsfeld mit den wichtigen Verbindungen zwischen Deutschland und Österreich, Ungarn, Polen, Tschechien, Slowenien, den Balkanstaaten, der Türkei und Griechenland wieder nahezu stabilisiert werden. Weiterhin wirken sich die bestehenden Preisdifferenzen zwischen Straße und Schiene beispielsweise aufgrund des niedrigen Dieselpreises und kostengünstigen ost- und südosteuropäischen Fahrpersonals auf die Aufkommensentwicklung aus. Ebenso war und ist für den Erfolg dieser Verkehre die erbrachte Leistungsqualität der Bahnen entscheidend, die im abgelaufenen Geschäftsjahr die Bedürfnisse der Spediteure teilweise nicht erfüllen konnte. Kombiverkehr und der Leistungserbringer DB Schenker Rail reagierten im Januar 2015 mit einer Produktionsumstellung innerhalb der Traktion im Verkehr von und nach Polen und Tschechien. Seitdem werden die Verkehre von und nach Gadki und Lovosice von der konzerneigenen Tochtergesellschaft RBH Logistics GmbH aus einer Hand und damit durchgehend über Ländergrenzen hinweg traktioniert, was bereits jetzt zu nachhaltigen Leistungsverbesserungen führte.

Angebotserweiterung Leitungsweg feste Querung

Im Fokus des Nordeuropaverkehrs, den Kombiverkehr größtenteils mit Partnergesellschaften über integrierte Schiene-Fähre-Verbindungen anbietet, standen im Geschäftsjahr 2014 die Befürchtungen der Kunden aus Spedition und Logistik, dass sich aufgrund deutlich strengerer Schwefelemissionsvorschriften für die Schifffahrt in Nord- und Ostsee die Transportpreise für den intermodalen Verkehr erhöhen würden. Die seit längerem extrem niedrigen Treibstoffkosten dämpften jedoch die befürchteten Auswirkungen ab. Dennoch kam die Nachfrage nach Transportalternativen zum Seeweg auf, die Kombiverkehr bereits im Januar 2015 mit einem neuen Leitungsweg via der festen Querung beantwortete. Ab Köln-Eifeltor sind aktuell Malmö, Göteborg und Stockholm über die Öresundbrücke per Shuttlezug mehrmals wöchentlich erreichbar.

Kostensteigerungen aufgrund einseitiger verkehrspolitischer Rahmenbedingungen

Auch wenn allseits bekannt ist, dass die Schiene mit Abstand der umweltverträglichste und sicherste Landverkehrsträger ist, erhält sie aktuell nicht die Unterstützung, die ihr eigentlich zustehen sollte. Ganz im Gegenteil: Zunehmend wird der Güterverkehr auf der Schiene mit immer wieder neuen unverhältnismäßigen Kostenbelastungen versehen, die auf Dauer dazu führen, dass Leistungsangebote auf der Schiene gegenüber der Straße nicht mehr konkurrenzfähig sind. Getrieben wird diese Negativentwicklung derzeit zusätzlich von niedrigen Treibstoffkosten und einer Mautabsenkung zu Jahresbeginn für Straßentransporte. Bereits im Jahr 2014 war auf statistischer Grundlage festzustellen, dass am Güterverkehrswachstum alle Verkehrsträger partizipierten, nur nicht die Schiene. Ständige Belastung durch neue Vorschriften, eine jährliche Trassenpreiserhöhung, steigende Energiekosten infolge des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und die Investition in lärmarme Bremssysteme für Waggons sowie Zugsicherungssysteme für Lokomotiven lassen die Kosten auf Seite der Schiene geradezu explodieren. Auf Dauer können Eisenbahnverkehrsunternehmen und Operateure diese Mehrbelastung nicht kompensieren. Um weiterhin als Anbieter im Schienengüterverkehr gegenüber anderen Verkehrsträgern wettbewerbsfähig zu sein, ist eine Kostenentlastung bei Energie und Trasse zwingend notwendig.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Kombiverkehr, Leiter Unternehmenskommunikation & Vertriebsunterstützung, Jan Weiser
Telefon +49 69/7 95 05-1 42, Fax +49 69/7 95 05-1 49
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